Facebook: Gewinnwarnung und trotzdem spitze!

Facebook: Börsenkurs pfui, aber innen hui!

Es ist das größte Feindbild der Datenschützer. Es ist der selbsternannte Börsenverlierer der Schlips tragenden Spekulanten. Es ist der Sommerlochfüller für Skandalmeldungen der Boulevardpresse. Auf dem blauen riesen aus Kalifornieren wird in diesen Tagen wieder heftig herum getrampelt. Ein Blick bei Google News genügt: Negativschlagzeilen in jedem erdenklichen Kontext. Von den fast wöchentlich erscheinenden Verbesserungen für User und Advertiser ist nur selten die Rede. Auch, dass fast eine Milliarde Menschen Facebook nutzen und die Hälfte davon täglich scheint wenig Beachtung zu finden. Wir reden über den Marktführer und das wichtigste Social Media Instrument. Vergessen?

Facebooks Börsenkurs hat nichts mit Attraktivität der Plattform zu tun

Vielleicht sollten wir die Ziele der Spekulanten und den Nutzwert für die User strenger differenzieren. Wenn der Kurs nach der zu erwartenden Gewinnwarnung weiter fällt, führt dies zu keinerlei Einbuße für den Nutzer, was es in dieser Form nicht immer gibt. Im Gegenteil: Facebook offeriert ständig neue Möglichkeiten. So macht erst durch die jüngste Verbesserung der iOS Version, das mobile Kommentieren und Liken richtig Spaß. Ja, ich bin bekennender Fan des digitalen Einwohnermeldeamtes und glaube ganz fest, dass sich an der Vormachtstellung von Facebook in den nächsten Jahren nichts ändern wird. Andere Social Networks bleiben Nischenprodukte oder auch Fachnetzwerke. Diese Rolle füllen einige aber schon jetzt perfekt aus – ohne Zweifel.

Ausverkauf: Warum der Verkauf von Facebook Aktien kein Warnsignal ist

Der deutsche Facebook Investor Peter Thiel machte jetzt erstmal Kasse und verkaufte Facebook Aktien im Wert von 400 Millionen Dollar. Bei 500.000 Dollar ursprünglicher Investion ein tolles Geschäft. Glückwunsch! Aber auch hier haben selbst einschlägige Fachblätter die falsche Wortwahl getroffen. Vom Ausverkauf der Flopaktie war die Rede. Thiel ist ein geschickter Invetsor und hat lediglich seine Anschubfinanzierung zu Geld gemacht. Das ist sein Handwerk! Auch einige Mitarbeiter haben ihre Aktien in handfeste Dollar umgewandelt, um nach jahrelangem Verzicht auf Teile ihrer Gehälter endlich eine gefüllte Geldbörse zu haben. Ebenso ein legitimes Verhalten. Selbst Oberhaupt Zuckerberg setze Papiere in Cash um, damit die kalifornischen Steuerämter ruhig gestellt wurden.

Zahlenrausch: 35% Umsatzsteigerung reichen nicht.

Das Verhältnis von Facebook zur realen Zahlenwelt ist gespalten. Die Medien und einige verquere Spekulanten hatten schon vorbörslich ihre weltfremden Wundertüten aufgemacht. Heute wird auf allen Finanzkanälen von einer Gewinnwarnung gesprochen. Statt der bisher angenommenen 6 Milliarden US-Dollar Umsatz, werden vermutlich nur 5,04 Milliarden erreicht. Dies entspricht einer Gewinnsteigerung von 35,9%. Ein Wert, der die Börsenkurse manches Unternehmen jubeln lassen würde. In der Zahlenwelt von Facebook kommen diese Zahlen aber einem Desaster gleich. Der CTR bei Facebook bleibt ein Desaster (wir berichteten), aber Werbung kann auf Facebook funktionieren (wir berichteten).

Statt Zahlenrausch hier nun unsere Fakten in Form einer neuen Statista Grafik. Wir wünschen ein tolles Wochenende…

Und eine Portion Netzschnipsel gibt es da natürlich auch: Jetzt zu Netzschnipsel auf Facebook! Wir danken Statista mal wieder für die nette Grafik!

 

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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