CTR bei Facebook ein Desaster
Funktioniert nicht: Werbung auf Facebook
Über 900 Millionen Menschen tummeln sich inzwischen auf Facebook. Wir haben es oft als digitale Stammkneipe bezeichnet und hier scheint bei breiterer Auslegung genau das Problem zu liegen: Wer lässt sich in einem Umfeld, wo man gerne mit Freunden plaudert oder durch Bilder stöbert schon gerne von Werbung aufhalten?
Facebook: Erhebliche Probleme mit der Clickthrough-Rate
Im ersten Quartal 2012 führten 0,029% aller deutschen Ad-Impressions auf Facebook zu einem Klick auf die Anzeige. Damit funktioniert Facebook-Werbung in Deutschland besonders schlecht. In den USA beträgt die CTR immerhin 0,034%. Unsere Infografik zeigt die Entwicklung der CTR vom vergangenen Jahr bis heute. Zwar verraten die User wirklich viel über Ihre Interessen, aber all diese Inofrmationen lassen sich nicht in bare Münze umwandeln. Die Kneipe ist eben kein Warenhaus! Da gelingt es Google mit erheblich weniger Wissen schon besser, den Suchenden mit den passenden Informationen zu versorgen und für eine deutlich bessere CTR zu sorgen. Überhaupt scheint Google das passendere Werbeumfeld zu bieten.
Schwergewicht ohne innovative Einnahmequellen
Zu Beginn seiner erfolgreichen Laufbahn generierte Facebook noch 99% seines Umsatzes aus Werbung. Der Aufschwung der kleinen Pausenfüller in Form von Spielen wie Farmville führte wenigstens zu einem Rückgang dieser Abhängigkeit auf 85%. Doch auch die digitalen Bauernhöfe schwächelten zuletzt und sind kein dauerhaftes Heilmittel. Auch die von vielen mit besonderer Hingabe und hohen Erwartungen installierten Shopsysteme sind mehr ein „Dabei-sein“ und bringen wenig frischen Cash für Facebook.Der gelobte „F“-Commerce bleibt völlig aus. 3,7 Milliarden Euro Umsatz machte Facbook im vergangenen Jahr. Für einen Social Media Giganten mit einer beispiellosen Reichweite ist das ein katastrophaler Wert. Viel zu spät und wieder ohne Strategie denkt Facebook nun an die knapp 50% der User, welche Ihr soziales Lieblingsnetz mit dem Smartphone besuchen. Überhaupt besteht die Gefahr, dass Facebook den Anschluss an das Mobile Social Web verliert. Und fragt sich auf dem hauseigenen Campus erst dieser Tage, wie man damit Geld verdienen kann.
Zuckerbergs heiliger Gral stirbt schon vor der Schlacht!
Probleme tun sich auch bei einem der hoffnungsvollsten Werbeinstrumente auf: Nutzer können künftig verhindern, dass sie sich in „Sponsored Stories“ („gesponsorte Meldungen“) als unbezahlte Werbebotschafter wiederfinden, etwa wenn sie ein Produkt oder eine Marke per „Gefällt mir“-Knopf loben, und das Unternehmen aus lauter Dankbarkeit plötzlich mit Name und Foto des Mitglieds hausieren geht. Zuckerberg nannte die Funktion mal den „Heiligen Gral der Werbung“. Doch verärgerte Nutzer zwangen Facebook vor Gericht zu Zugeständnissen. Auch in diesem Umfeld scheinen also die so bitter notwendigen Umsätze nicht zu entstehen.
Und jetzt? Facebook bleibt Einwohnermeldeamt
Den User werden die Schwächen von Facebook in ihrem täglichen Umgang (noch) kaum tangieren und es wird auch weiterhin das „Einwohnermeldeamt“ der Social Media Welt bleiben. Böse Zungen erinnern aber auch an MySpace und das Kommen und das Gehen dieses Social Networks. Wir bleiben auf jeden Fall gespannt und denken dabei auch an Google. Hier wird zwar gerne (auch von uns) die Geisterstadt Google+ zitiert, aber insgesamt scheint der Suchmaschinen-Gigant die bessere, innovativere und zukunftsträchtigere Social Media Gesamtstrategie zu haben. Von Facebooks F-Commerce hören wir zur Zeit genauso wenig, wie von dem angeblichen PayPal Konkurrenten Facebook Payments (1 Jahr inzwischen). Vielleicht passt der schechte Börsenkurs tatsächlich zur Realität.
Wo seht Ihr Facebook im Moment?
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