Social Commerce: Groupon schwächelt gewaltig.
Social Commerce: Groupon kein Musterknabe mehr.
Zugegeben, den Bereich Social Commerce haben wir hier auf Netzschnipsel sträflich vernachlässigt. Die Social Networks, Social Sharing und ein wenig Social Media Marketing waren unsere Lieblingssparten in den vergangenen Monaten. Social Commerce ist ein gewichtiges Kapitel im Social Media Kontext und nimmt im Einkaufsverhalten ähnlich revolutionäre Züge an, wie die Social Networks in der Kommunikation.
Der Community-Shop Groupon – Wer ist das eigentlich?
Ein Musterknabe auf dem Gebiet Social Commerce war bisher der Community-Shop Groupon: Die Groupon, Inc. ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das diverse Webseiten mit Rabatt Angeboten betreibt. Nach eigenen Angaben ist Groupon in 35 Ländern aktiv und hat mehr als siebzig Millionen registrierte Nutzer. Der Unternehmensname ist ein Kofferwort aus Group und Coupon und deutet auf die Funktionsweise des Dienstes hin: Bei Groupon können Unternehmen Rabatt-Coupons für ihr Geschäft anbieten. Der Deal kommt zustande, wenn eine bestimmte Anzahl von Interessenten zuschlägt. Die Website selbst behält ein Entgelt, typischerweise rund die Hälfte des Gutschein-Werts. Für dieses Geschäftsmodell hat sich mittlerweile der Begriff Groupon eingebürgert. Die Angebote gelten jeweils für eine Stadt oder Region. Beim Start von Groupon im November 2008 war Chicago der erste Markt, gefolgt von Boston, New York City und Toronto. In Deutschland ist Groupon in mehr als 40 Städten und Regionen aktiv und konkurriert mit dem Portal DailyDeal um die Marktführerschaft. Weltweit bedient das Unternehmen über 1000 Märkte. Wir bezeichnen Groupon als Community Shop, da erst durch die Gruppenteilnehmer die oben erwähnten Rabatte ermöglicht werden.
Aus dem Musterknaben Groupon ist ein Börsenschwächling geworden
Das Rabattportal Groupon hatte einst den größten Internet-Börsengang seit Google hingelegt. Mit dem Verkauf von 35 Millionen Aktien nahm Groupon 700 Millionen Dollar ein. Zum Börsenstart an der Nasdaq schoss die Aktie zeitweise um 50 Prozent über den Ausgabepreis – doch trotz des Geldregens blieben immer Zweifel.Über 41% ist die Aktie seit dem Start eingebrochen. Im Februar hatte Groupon festgestellt, dass eine große Anzahl der Kunden ihre im Weihnachtsgeschäft erworbenen Gutscheine im Januar wieder umgetauscht hatte. Das 2008 gegründete Unternehmen hatte für diesen Fall nicht vorgesorgt und nicht genug Barreserven vorgehalten. Am Freitag (30.03.2012) erklärte Groupon zudem, es gebe „gravierende Schwächen bei den internen Kontrollen“.
Börsenaufsicht SEC alamiert – Groupon in der Sackgasse?
Das einst als Boom-Unternehmen gefeierte Schnäppchenportal steht unter Druck. Denn die Firma hat Probleme, ihre Bücher in Ordnung zu halten. Dough Anmuth von JPMorgan sagte (diverse Quellen), er sehe das Geschäftsmodell von Groupon trotz der aktuellen Probleme nicht in Gefahr. „Wir glauben eher, dass sie den dynamischen Angebots-Mix und das extreme Wachstum innerhalb eines kurzen Zeitraums widerspiegeln.“ Auch Scott Devitt von Morgan Stanley zeigte sich gegenüber der Newcomer-Firma wohlwollend. Die jüngsten Korrekturen seien „ein kleiner Schluckauf in Groupons langfristig überzeugender Wachstumsgeschichte“. Seit heute ermittelt jedoch US-Börsenaufischt SEC intensiv und wird sicherlich in den nächsten Tagen konkretere Ergebnisse liefern.
Fazit: Groupon als Vorbote für die nächste geplatze Blase?
Nicht nur Groupon hat mit seinen Zahlen zu kämpfen und muss sich um sein Musterknaben-Image sorgen. Auch Zynga, als Vorbote für den Facebook Börsengang – wir berichteten mehrfach über den Facebook Börsengang – gehandelt, musste vor einigen Wochen massive Verluste ausweisen – wir berichteten: Zynga meldet Verluste -. Absturz im Social Gaming, Absturz im Social Commerce. Absturz im Social Network Bereich durch Facebook? Wir sehen den Bereich Social Media ja aus revolutionärer Perspektive, aber so ein richtigen Börsenliebling der auch nach den ersten Tagen solide und kräftig im Saft steht, haben wir noch nicht gefunden. Und bleiben gespannt!
Grafik: Statista (Referenzlink)
Digitale Grüße
XOXO Matthias
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