Langweilig: Social Media und die deutschen Unternehmen!

Social Media in Unternehmen: Alle dabei und gemeinsam dumm?

Nun erquickt uns auch der BVDW mit einer neuen Studie rund um das Thema Social Media. Derzeit gehört es wohl zum guten Ton, die Öffentlichkeit ständig mit vermeintlich neuen Erkenntnissen zu penetrieren. Dies soll keine Kritik am BDVW sein, aber die Fragestellungen in vielen Studien bringen das Social Media Entwicklungsland Deutschland gedanklich so nicht weiter.

85% der Unternehmen (befragt wurden schlappe 140 werbereibende Unternehmen) setzen auf Social Media! Bei uns stellt sich da kein folgenreicher Aha-Effekt ein.

Deutschland diskutiert über Facebook – Amerika kommt in der Shareconomy an

Während in Deutschland noch über den Sinn einer Facebook Seite diskutiert wird und Vorträge über die Dos und Don’ts auf Social Media abgehalten werden (müssen), schliddern die US-Amerikaner bereits zur übernächsten Stufe und kommen in der digitalen Gesellschaft des Teilens an (Unser Artikel zur Shareconomy).

Schuld sind hierzulande nicht träge User, sondern schlicht Unternehmen, die weiter zur penetranten Push-Kommunikation neigen. Aber was soll auch revolutionäres entstehen, wenn wir uns noch immer mit den Grundlagen beschäftigen? 89% wollen mit ihrem Einsatz auf Social Media ihre Bekanntheit steigern. Wieder kein Aha-Effekt.

Nur dabei sein reicht nicht – Social Media braucht Macher

Ein Facebook Profil ist ebenso schnell angelegt, wie ein Twitter-Account mit einer handvoll Followern, aber das reicht nicht. Die Instrumente für Kommunikation auf Augenhöhe sind also schnell implemetiert, aber die Macher für den Dialog fehlen. Vielleicht haben die Marketingstrategen zu lange Monologe geführt und sind daran ernsthaft erkrankt.

Ein Beispiel zeigt Mercedes-Benz: Das Social Media Credo der Firma mit dem Stern: Nichts tun! So wurde nicht eine einzige der 1.492 auf Facebook erfassten Fragen beantwortet. Response Rate? Doppelnull! Sehr peinlich für ein Unternehmen, welches doch sonst auf der Höhe der Zeit ist und eigentlich an einem ganz sympathischen Image poliert (Unser Artikel zur Response Rate).

Zurück zur Studie: Zu den wichtigsten Einsatzgebieten in Social Media zählen für 89 Prozent der befragten Unternehmen die eigenen Profile in sozialen Netzwerken wie Facebook. Wieder kein Aha-Effekt.

Fazit: Social Media Rules!

Ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite kann man jedem Unternehmen nur empfehlen, mit einer vernünftigen Strategie die Social-Media-Kiste endlich aufzumachen, auf der anderen Seite vor zu langen Analysen warnen. Es muss schlicht etwas getan werden und zwar im Dialog mit den Usern. Chancen für Hilfestellungen bieten unserer Meinung nach vorallem kleinere und mittelständische Agenturen, die sich von den großen Kreativhelden aus der Steinzeit der Kommunikation absetzen. Aber das ist vielleicht auch ein anderes Thema…

Gefragt ist Handlung auf allen Seiten! Sonst schwimmen wir nicht nur ahnungslos durch die Social Media Welt, sondern bekommen als Exportland die Auswirkungen in einem größen Kontext zu spüren.

Weitere Informationen zur Studie gibt es direkt beim BVDW

 

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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