Junge Menschen in sozialen Netzwerken

Social Media: Informationsquellen für engagierte Eltern und ihre Kinder

Der Datenschutz und Netzschnipsel werden nie große Freunde. Dies hat ganz unterschiedliche Gründe, die wir hier aber nicht in aller empischer Breite aufführen möchten. Uns stört vor allem die Tatsache, dass sich in Deutschland mehr Menschen und voran die deutsche Presse mit dem Datenschutz und vermeintlichen Pannen der Betreiber namhafter Social Networks aufhalten, statt die Chancen von Social Media in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Wir sehen Social Media als eine der größten Revolutionen an und Deutschland ist auf dem besten Weg, davon in keiner Form zu patizipieren. Schade!

Nun gibt es aber eine große Gruppe von Menschen, die wir trotz aller gegensätzlicher Meinungen und Ansichten unbedingt unter einen besonderen Schutz auf Social Media stellen sollten: Kinder und Jugendliche.

Kinder im Netz – da sind selbst wir mal still!

 

Auch als Social Media Blog, der auf allen Social Networks unterwegs und dessen Autoren (wissentlich!) völlig „nackt“ durch das Netz rauschen, sind wir uns einer gewissen Verantwortung gegenüber dieser Klientel durchaus bewußt. Für interessierte Eltern und engagierte Jugendliche haben wir zwei spannende Links angefügt, die zu Organisationen führen, die sich ausgiebig und vor allem sehr verständlich mit dem Thema Datenschutz im Kontext „Kinder und Jugend“ auseinander setzen. Vorab wollen wir aber kurz den Unterschied zwischer realer und virtueller Öffentlichkeit darstellen.

Die virtuelle Öffentlichkeit und Ihre Gefahren

Vielen Jugendlichen wird es wohl nicht bewußt sein, wo die Unterschiede zwischen einem realen Ausruf auf der Straße und einer virtuellen Botschaft bestehen. Boyd hat da eine sehr eingängige Aufzählung gemacht:

  1. Persistenz: Kommunikative Handlungen werden im Netz aufgezeichnet und archiviert. Die einzelnen kommunikativen Handlungen existieren dadurch lange Zeit.
  2. Durchsuchbarkeit: Da die kommunikativen Handlungen textuell aufgezeichnet werden, ist es möglich, über eine Suchanfrage sehr leicht Verknüpfungen herzustellen und so In- formationen zu einer Person aus verschiedenen Quellen zu aggregieren.
  3. Replizierbarkeit: Kommunikative Handlungen in Netzwerköffentlichkeiten können von einem Platz zum anderen kopiert werden, so dass das „Original“ nicht von der „Kopie“ unterschieden werden kann. Digitale Inhalte können leicht dupliziert werden.
  4. Skalierbarkeit: Obwohl die Kommunikation im Social Web stets in einem bestimmten Kontext und an ein bestimmtes Publikum gerichtet wird, ist die potenzielle Reichweite der Inhalte sehr hoch. Sie können leicht an eine breite Öffentlichkeit gelangen.
  5. Unsichtbares Publikum: Die Personen in der virtuellen Öffentlichkeit, die die kommuni- kativen Handlungen wahrnehmen, bleiben vielfach anonym. Hinzu kommt, dass die Handlungen orts- und zeitungebunden wahrgenommen werden können.

Die Selbstoffenbarung im Social Web kann leicht aus dem ursprünglichen Kontext herausgelöst werden und dann unangebracht erscheinen. Dabei können persönliche Informationen aufgrund der Ignoranz von „Freunden“ unter Missachtung der Privatheit und Sicherheit an andere Personen weitergegeben werden, für die sie nicht gedacht waren. Wir können nicht davon ausgehen, das Kindern solche Zusammenhänge klar sind.

Für aktive Eltern 1: Klicksafe – viel Informationen und gute Broschüren zum Dowload

Klicksafe ist eine Initiative im Safer Internet Programme der Europäischen Union für mehr Sicherheit im Internet. Unter dem Motto „Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz“ ist klicksafe auf verschiedenen Ebenen aktiv. Ein wichtiger Schwerpunkt ist es, Eltern, Pädagogen, Kinder, Jugendliche und den allgemeinen Internetnutzer mit praktischen Informationen, Flyern und Broschüren über Themen wie „Abzocke im Internet“, „Datenschutz“, „Cybermobbing“ oder „Computerspiele“ zu informieren. Alle Materialien stehen unter www.klicksafe.de/materialien zum kostenlosen Download zur Verfügung und können in gedruckter Fassung über die klicksafe-Webseite bestellt werden. klicksafe wird gemeinsam von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz (Koordination) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) umgesetzt. Link zur Seite: http://www.klicksafe.de

Für aktive Eltern 2: Internet ABC – toll auch für junge Kinder gemacht

Das Internet-ABC bietet als Ratgeber im Netz Hilfestellung und Informationen über den sicheren Umgang mit dem Internet. Die Plattform richtet sich an Kinder von fünf bis zwölf Jahren sowie Eltern und Pädagogen, die dort zielgruppenspezifisch aufbereitetes Basiswissen über das Internet finden. Das Internet-ABC will die Computer- und Internetkompetenzen von Jung und Alt fördern und die Selbstverantwortung der Nutzer stärken. Zu diesem Zweck stellt das Internet-ABC Kindern, Eltern und Pädagogen umfangreiche Materialien zur Verfügung, die insbesondere im schulischen Kontext vielseitig Anwendung finden. Die Website ist sicher, werbefrei und nicht kommerziell. Link zu Seite: http://www.internet-abc.de/kinder/

… und da wir ja nie ganz ohne Studie auskommen:

Zwischen Selbstoffenbarung und Privatheit: Wie schützen junge Menschen ihre Daten?

 

 

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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