Facebook fragt nach Namen der Freunde

Facebook: Namenserkennunszwang lässt Freunde „petzen“

Unsere Generation zeichnet sich durch zunehmende Mobilität aus. Dies zum einen weil wir ständig und weltweit sowohl beruflich wie privat unterwegs sind, zum anderen aber auch weil wir eine zweite Identität besitzen, die sich online in virtuellen Räumen wie Facebook und Twitter bewegen und vorstellen kann. Unsere virtuellen Doppelgänger können wir von überall aus der Welt über unser Smartphone oder unseren Laptop abrufen und unseren Status updaten lassen. Für viele ist es unvorstellbar auf das Internet und seine Vorzüge zu verzichten. Der Drang immer und überall erreichbar zu sein, ist stets present. So mancher möchte jedoch seinen virtuellen Doppelgänger nicht unbedingt beim gleichen Namen benennen und verwendet daher Pseudonyme. Dies ist ganz und gar nicht im Interesse von Facebook, das weiterhin daran arbeitet, Anonymität im Internet verschwinden zu lassen. So können Beleidigungen und unangebrachte Bemerkungen (wie zum Beispiel im Falle der immer wieder auflebenden „Shitstorms“) vorgebeugt werden.

Umstrittene Umfrage bei Facebook: Wie ist der echte Name Deines Freundes?

Der Versuch von Facebook, User mehr und mehr zu identifizieren, hat bereits die Namenserkennung gezeigt. Diese wurde allerdings für Europa aufgrund datenschutzrechtlicher Gründe abgeschafft. Facebook hat aber laut neuesten Berichten eine andere Art der Identitätszuordnung seiner User gefunden und nutzt nun die sozialen Netzwerke und unsere Freunde! Diese werden aufgefordert zu „petzen“ wenn der Verdacht auf ein Pseudonym besteht, wie eine Twitter-Nutzerin vor kurzem mit einem Screenshot beweiste. Das Vorgehen über sozialen Druck das Einhalten der Nutzereinwilligung der realen Identität durchzusetzen, solle nach Facebook jedoch nur ein „Feldversuch“ sein. Unter dem Motto “Hilf uns, Facebook besser zu machen” ließ Facebook dies als kleine „Meinungsumfrage“ erscheinen und beteuerte, dass Angaben anonym blieben und den Konten der Freunde nicht schade. Es ginge lediglich darum die Nutzungsgewohnheiten von Facebook-Usern besser zu verstehen. Mit der Frage “Ist das der echte Name deines Freundes?” wird allerdings recht schnell klar, dass es mehr um die Klarnamenerkennung geht. Ausweichen kann man dieser Frage nicht und Facebook verweigert es dem Befragten die Anfrage wegzudrücken bis man dann endlich eine Atwort aus „Ja“,“Nein“ und „Ich kenne diese Person nicht“ ausgewählt hat.

Social Media hinter der Tür: Pseudonyme können auch schützen

Social Media und die neuesten Gadgets und Computer unterstützen zweifelsfrei unser mobiles Leben und schaffen uns Raum durch eine virtuelle Identität soziale Kontakte zu pflegen. Es stellt sich dennoch die Frage, inwieweit die virtuelle Identität der realen entsprechen soll. Reicht es denn nicht, dass uns unsere Freunde und diejenigen, die wir wirklich im virtuellen Netz treffen möchten, uns auch unter dem Pseudonym erkennen? Braucht die virtuelle Identität nun auch einen Fingerabdruck in Form eines authorisierten Namens? Natürlich mag es Gründe geben, die eine klare Namenserkennung verlangen. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass Pseudonyme auch Menschen schützen können. Dies kann zum Beispiel der Fall sein bei Nutzern, die ernsthaft gestalkt werden oder die in Ihrem Land eine offene und freie Meinungsäußerung fürchten.

Mich findet Ihr übrigens ganz real und mit dem „echten* Namen unter: http://www.facebook.com/matthias.pook und zur Netzschnipsel Facebookpage geht es unter: http://www.facebook.com/netzschnipsel

Wir sind so frei :)

 

 

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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  • Horsti

    Das ist stehts present??