RDIO – Für 4,99 die Ohren voll
RDIO – Social Sharing in neuer Dimension.
Der Däne Jan Friis ist ein alter Bekannter des Internets. Zusammen mit Niklas Zeenström gründete er unter anderem Kazaa
eine Filesharing-Software basierend auf dem von ihm entwickelten FastTrack-Protokoll. Zu einem mächtigen Spieler wurde Friis als Erfinder und Gründer von Skype- Zumindest das Time Magagzin zählt ihn heute zu den 100 einflussreichsten Figuren.
Nicht schädlich für die Eroberung eines Marktes, der hierzulande schon mit etablierten Diensten wie Simfy oder Deezer aufwarten kann. Streaming ist also alles andere als eine revolutionäre Idee.
Was bietet der Dienst?
Nutzer können ab sofort die rund 12 Millionen Titel umfassende Online-Musikbibliothek sechs Tage kostenlos testen, wie das Unternehmen mitteilt.Nach Ablauf der Testphase stehen zwei Abonnements zur Verfügung: Für monatlich 4,99 Euro können Anwender unbegrenzt Musik über das Internet auf einen Computer streamen. Für 9,99 Euro lässt sich Rdio auch auf dem Smartphone nutzen. Vorerst auf die USA und Kanada beschränkt ist die Option, den Dienst mit der Settop-Box Roku und dem Wireless Music System von Sonos zu kombinieren. Allerdings bleiben Minderjährige außen vor, da derzeit nur eine Bezahlung per Kreditkarte möglich ist. Sollten die Eltern also das Plastikkärtchen nicht zücken, bleibt weiter der Weg über Youtube oder der Verfall in die teilweise übliche Piraterie … Eine fehlende relevante Zielgruppe – vielleicht gewollt.
Anwendungen stehen für Mac OS X, Windows, iOS, Android, Windows Phone 7 sowie Blackberry OS bereit.
Die Anwendungen sehen sauber und aufgeräumt aus (von mir nur getestet OSX und iOS) und funktionieren einwandfrei.
Überhaupt scheint RDIO vom Start weg gut aufgestellt zu sein, was Apps, Möglichkeiten der Offline-Verwertung angeht und auch Titelauswahl angeht.
Das Unternehmen konnte mit allen großen Plattenfirmen wie EMI Music, Sony Music Entertainment, Universal Music Group und der Warner Music Group Vereinbarungen über Lizenzen treffen. Auch Tausende nationale und internationale Indie Labels haben ihre Musikrechte an den Musik-Streaming-Dienst verkauft und auch neue Musik soll umgehend in der Datenbank von Rdio zur Verfügung stehen. Der Dienst selbst ist komplett werbefrei und bietet zudem eine Synchronisation mit iTunes an. Sämtliche Songs der eigenen iTunes-Bibliothek können somit auch mit dem Rdio-Account abgespielt werden.
Wo bleibt der „soziale Charakter“?
RDIO setzt stark auf Mundpropaganda in den etablierten sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. So lassen sich Lieblingstitel und ganze Playlists einsehen und austauschen. Auch bei der Einrichtung erhält jeder User eine RDIO Adresse unter welcher er oder sie zu erreichen ist. Auf diesem Feld sind sicherlich noch Weiterentwicklungen zu erwarten und wohl auch nötig, um sich von den starken Mitbewerbern abzusetzen. Streaming ist kein Neuland. Der Austausch von Informationen ist – wie inzwischen gewohnt – auch über eine Follow-Funktion möglich. Begleitet wird der Start von RDIO übrigens von über 100 DJs und Musikredaktueren, die täglich Ihre Playlists veröffentlichen und sich somit schonmal als erste Following Aspiranten anbieten. Im Ergebnis ist RDIO also eine gelungene Mischung aus „traditionellem“ Streaminganbieter und sozialem Netzwerk mit dem Fokus auf Social Sharing.
Ausblick
RDIO macht vom Start weg alles richtig, dies ist aber in einem sich umtreibenden Markt auch notwendige Mindestanforderung. Auch der Gigant Spotify steht schon vor Deutschlands Türen und will ein gewichtiges Wort mitreden. Spotify kooperiert schon stark mit Facebook. Auch Apple wird dem etwas lahmenden iTunes Match in der nächsten Zeit die Sporen geben … Wir bleiben gespannt.
Digitale Grüße
XOXO
Matthias
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