Im Abwärtssog: StudiVZ, Xing und Co. verlieren.

Social Networking findet ohne Deutschland statt.

Schon wieder so eine Überschrift auf Netzschnipsel, die eigentlich schon in den Bereich Boulevard-Journalismus gehört. Dennoch ist sie durchweg passend, wenn wir einen Blick auf die soeben veröffentlichten IVW-Ausweisungen für Mai 2012 schauen und die deutschen sozialen Netzwerke betrachten.

VZ-Netzwerke: Zukunft ungewiss

Mit einem Minus von „nur“ 5% im Vergleich zum Vormonat April sind die VZ-Netzwerke (StudiVZ, SchülerVZ, FreundeVZ) allen Unkenrufen zum Trotz weiterhin aktiv. Die ganze Misere verdeutlicht aber der Vergleich zum Vorjahr: Minus 78%! Letztlich ist StudiVZ auf deutschem Boden eine Art Erfinder der sozialen Netzwerkerei und war über Jahre unangefochtener – und recht sympathischer – Marktführer. Mit dem Inovationstempo und der Macht von Facebook konnten die Mannen der Holtzbrinck-Tochter nicht mithalten. Was bleibt ist die Hoffnung, eine Nische besetzten zu können und die verbleibenden User zu halten. Zukunft? Ungewiss!


Xing & Co.: Schon bessere Nachricht gehabt

Auch die anderen deutschen Netzwerke um Wer-kennt-wen und Stayfriends schwächeln gewaltig. Einzig Xing scheint eine Nische (Business) gefunden zu haben und behauptet sich noch als deutsches Vorzeigeprojekt. Wobei auch hier ein scharfer Wind aus Richtung LinkedIn weht. Neben der Hubert Burda Medien GmbH steht auch das amerkanische Business Netzwerk bereit zur Übernahme. Das Business-Netzwerk „Xing“ steigerte sich im Vergleich zu April 2012 um 3,07% auf 24,65 Mio Visits. Der Vergleich mit dem Vorjahr ergibt jedoch ein Minus (-6,95%). Eigentlich ein kleines Drama für ein Social Network, denn die kennen (noch) eigentlich nur ein Plus vor dem Prozentsatz. Sicherlich darf Xing als etabliertes Netzwerk betrachtet werden, aber eben nur als Heimatnetzwerk. Business kennt jedoch wenig Grenzen und hier ist LinkedIn eindeutig besser poistioniert.

Fazit Social Networking aus Deutschland: Die Nische oder garnichts.

Es wäre vermessen zu behaupten, dass jemals ein funktionierendes und international tätiges Social Network aus Deutschland kommt. Zumindest nicht, wenn wir in den großen Dimensionen denken. Mut zur Nische ist gefragt. Facebook versammelt sie alle, als digitale Stammkneipe ohne Anspruch. Da ist noch ausreichend Platz für Business, für das Hobby, die Lebensart, die Kultur…nach deutscher Art. Irgendwann!

Grafik: Statista (Referenzlink)

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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  • Es gibt immer ein subjektives Empfinden. Und dann folgen die nüchternen Fakten und Zahlen. Die Formulierung in Richtung Facebook als „digitale Stammkneipe“ trifft es gut. Bleibt der ungebremste „Run“ oder wendet sich das Blatt wieder zugunsten der Spezialisten und Nischenanbieter? Bei einigen, wie XING, wäre es sehr zu bedauern, wenn diese sich wieder vom Markt „verabschieden“ müssten.

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