Facebook Tochter Instagram hübscht sich auf.

Instagram und die Profilseiten: Vom Hip- zum Hypenetzwerk

Die hübsche Facebook Tochter Instagram geht leise den Weg von einer Foto-Community in Richtung Social Network. Knapp eine Milliarde US-Dollar bot der blaue Riese einst für das Bilderbuch, von denen allerdings in der Abschlußrechnung nur 750 Millionen gezahlt wurden. Jetzt öffnet sich Instagram auch dem „Heimanwender“ und führt Profilseiten ein, die zumindest optisch durchaus mit Facebook vergleichbar sind. Bisher konnten Bilder nur über die üblichen Handyapps oder Lösungen von Drittanbietern angezeigt werden.

Instagram: Zahlen, Zauber und Erfolge

Wie Instagram inzwischen mitgeteilt hat, tummeln sich inzwischen mehr als 100 Millionen Menschen im hübschen Bildergarten. Vom Kauf durch Facebook im April bis zum heutigen Tag, legte Instagram ein Wachstum von 166% hin. Mehr als 40% der Top 100 Marken präsentieren sich inzwischen bildgewaltig auf dem Fotoportal und traditionelle Social Media Marken wie Starbucks haben bis zu 800.000 Fans auf Instagram. Mit der Entwicklung vom Hip- zum Hypenetzwerk und der Einführung von Profilseiten, bietet es auch immer bessere Möglichkeiten für Unternehmen.

Instagram jetzt mit Profilseiten


Mit Instagram Botschafen transportieren: Musterknabe Coca-Cola

Seit 2006 versucht der Softdrinkriese, ein cooleres und hipperes Image zu transportieren und den Brause trinkenden Couchpotatoe hinter sich zu lassen. Dass Coca-Cola eines der ersten Unternehmen mit einem Instagram-Profil ist, zeigt, dass es versucht, diese Strategie auch online stärker voranzutreiben. Dies hängt vor allem mit dem Image von Instagram zusammen – es ist eine App, die am Anfang ihrer Existenz vor allem von Hipstern von Seattle bis Berlin verwendet wurde. Es fügt sich somit perfekt in das angestrebte Selbstbild des Unternehmens.

Bei Coca-Colas Instagram-Profil geht es weniger darum, Produkte darzustellen, Werbung zu schalten oder Kunden gezielt anzusprechen – es geht vielmehr darum, weiche Aspekte anzusprechen. Lifestyle, Coolness und Trendiness sollen mit diesem Auftritt transportiert werden. Dies jetzt auch webbasiert durchzuführen, scheint nur ein logischer Schritt von Instagram.

Instagram öffnet die Pforten: Unternehmen sollten jetzt mitmachen

100 Millionen User sind ein Pfund mit welchem Instgram wuchern kann und ein starker Kanal für Unternehmen, die „weiche“ Faktoren transportieren möchten. Instagram ist einfach ein Stück mehr, als nur ein weiteres Netzwerk zur Ablage von Bildern. Schon die Sprache auf Instagram ist eine gänzlich andere: Simple Marken- und Produktbilder haben auf Instagram nichts verloren. Es geht um die situative Darstellung des Unternehmens: Ein Bild aus dem Büroalltag, ein Einblick in den Entwicklungsprozess…

Wer auf Instagram punkten will, sollte seine Kreativabteilung befragen. Auch Alben zu einem bestimmten Event bieten sich hier an und mit den beigefügten Filtern kann dann auch gleich die passende Stimmung transportiert werden. Durch die Einführung der Profilseiten und dem absehbaren Weg zur gesamten Öffnung in Richtung Social Network, bietet sich Instgram nun dem Markt als nicht zu vernachlässigendem Kanal an.

Instagram Musterknabe Nike


So sieht das „neue“ Instagram aus:

Über dem Profilnamen findet sich eine Collage aus fast nahtlos arrangierten Fotos des Nutzers. Am linken Rand sitzt wie bei Facebook selbst ein Profilbild. Unterhalb zeigen sich die letzten hochgeladenen Bilder des Anwenders – ähnlich wie bei anderen Bilderdiensten, etwa Yahoos Flickr oder Googles Picasa. Anwender können außerdem eine Biografie hinterlegen. An statistischen Angaben gibt es für Besucher die Zahl der Bilder, Zahl der Abonnenten des Streams und die Zahl der Anwender, denen der Nutzer selbst folgt.

Außerdem ist es über die neue Weboberfläche möglich, die Streams anderer zu abonnieren, Bilder zu kommentieren und sie mit “Gefällt mir” zu bewerten. Dagegen verzichtet Instagram weiter auf jede Option, um vom Desktop aus Bilder hochzuladen – dazu wird weiterhin die Instagram-App benötigt. Es wird aber nur eine Frage von Wochen sein, bis auch dies möglich ist! Die URL der Nutzerseiten lautet “instagram.com/username” . Der Rollout ist in vollem Gange!

Fazit: Facebook hübscht die Tochter auf

Wer fast eine Milliarde US-Dollar für eine „Foto-App“ auf den Tisch legt, muss großes vorhaben. Es ist nicht verwunderlich, dass sich Facebook mit Instagram in Richtung Social-Network und vollwertiger Bilderplattform öffnet. Unternehmen, die Lifestyle vermitteln können und wollen, sollte jetzt als First-Mover einsteigen. Instagram lässt sich ideal mit bestehenden Social-Networks verbinden und die Ergebnisse sind Suchmaschinen freundlich gehalten.

Wir haben Instagram bisher sträflich vernachlässigt und sind mit schlappen vier Bildern dort vertreten, freuen uns aber über Anhänger.

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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