Facebook Reichweite: Die emotionale Wahrheit.

Budget entwickeln und clever sein
– so meistert man Facebook trotz Reichweitenproblem

Eine Diskussion zur neuen und akuten Reichweitenproblematik bei Facebook, hat auch immer einen emotionalen Charakter. Letztlich geht es ja um unsere alterwürdige digitale Stammkneipe und den Antriebsmotor der Social Media Welt. Wir können Fakten schaffen oder ins Tal des Jammers traben, eines bleibt: Unternehmen die auf Facebook messbare Erfolge erzielen wollen, müssen jetzt Marketingabteilung und Social Media Manager zusammen trommeln und Ihr Budget anpassen!

Marketing kostenlos: Was die Social Media Träumer mal lernen sollten und wie Facebook hilft.

„Facebook bleibt kostenlos und für immer“, dieser Leitsatz bei der Anmeldeprozedur hat für den privaten User Bestand – für immer. Mein Leserbrief in der Tageszeitung bleibt auch kostenlos, aber meine Unternehmenspräsentation eben nicht. Hier kommt der emotionale Moment: Jahrelang hat uns Facebook mit netten Dialog zwischen alten Freunden, Bildern, Videos, Aufrufen, Informationen und virtuellen Erlebnisse fabelhaft versorgt. Nun haben selbst deutsche Unternehmen entdeckt, dass dieses Social-Media-Gedöns recht gut funktioniert. Einige haben sogar efahren wollen, dass es sich um ein erfolgreiches Werbemedium handelt.

Wir müssen endlich strikt trennen zwischen vergangenen Zeiten als privater User und den Ambitionen als Unternehmer. Facebook nun als Werbemedium und legitim gewinnstrebendes Unternehmen betrachtend, kommen wir also nicht umhin, ein physikalisches Budget zu entwickeln.

Das Printmagazin hat eine Auflage von X mit Anzeigenpreisen von Y. Steigt die Auflage, steigen die Anzeigenpreise. Nichts anderes tut der blaue Riese: Er setzt ein funktionierendes Medium auf und bittet Unternehmen zur Kasse. Im übrigen ein Werbemedium mit Wachstum und Zukunftsperspektive, was wir vom Printbereich nunmehr nicht behaupten können. Anbei sei bemerkt, dass guter, witziger oder auch spannender Content immer noch kostenlos per Like- oder Teilfunktion seine (weltweiten) Kreise zieht.

Facebook - Reichweiteproblem

Facebook – Reichweiteproblem im Business ?


Facebook – Reichweite runter, Dollar rauf und Content ist weiter King!

Facebook verdient einen großen Teil seiner Dollars mit der bezahlten Reichweite. Andere Plattformen erheben Mitgliedsbeiträge in Form eines Premium- oder wie auch immer gearteten Accounts. Es ist der legitime Versuch einer Monetarisierung in einem neuen Umfeld. Niemand wird leugnen, dass es sich bei Facebook um ein (zumindest für die internetaffine Zielgruppe) perfektes Werbeinstrument handelt. Und wenn wir von perfekt reden, dann bleibt zu ergänzen, dass es sich auch noch um das größte Instrument im Social Media Kontext handelt.

Anbei verweisen wir auch nochmal auf Google, die dortigen Kosten und die inzwschen akzeptierte Budgetplanung in Unternehmen. Genau wie auf Facebook führt eine gesunde Mischung aus inhaltlich gutem Content und Nutzung von zu bezahlenden „Werbemöglichkeiten“ zum geplanten Ziel. Dies alles auch weiterhin, trotz nachweislich von Facebook gedrosselter Reichweite. Kreative Ideen werden weiterhin kostenlose Kreise ziehen (s.o.)

Was kann ich gegen sinkende Reichweite auf Facebook tun? – Fakten schaffen, Budget neu planen

Genug des emotionalen Stammtisch „Blabla“, lasst uns Fakten schaffen und Möglichkeiten suchen, die Reichweite auf Facebook in alte Bahnen zu lenken. Die aus New York stammende PR-Agentur Ogilvy (hier ihr Social Media Ableger social@ogilvy) hat gemssen, was die Unternehmen (zunächst nur subjektiv) spüren:

Im Jahre 2012 lag die organische Reichweite von Unternehmensseiten auf Facebook bei 16 Prozent, im Oktober 2013 sank die Zahl auf 12 Prozent und nun stehen wir gerade mal bei 6 Prozent. Kommt die Fanzahl über 500.000 kommt es sogar noch schlimmer, denn diese Seiten erreichen nur noch rund zwei Prozent ihrer Fans. Aber genau wie wir empfehlen nicht zu jammern, macht die Agentur konkrete Vorschläge, wie wir frei übersetzt für Euch zusammengefasst haben.

Die Empfehlungen die neue Situation der mangelhaften Reichweite bei Facebook zu „meistern“…

  • Community-Manager, Redakteure und Markenführer sollten diskutieren, wie „Facebook Zero“ Ihre Social-Media Strategie beeinflusst (alle an einen Tisch!)
  • Einen neuen flexiblen Betrag des Paid-Media-Budgets nur dafür, dass die Inhalte die Fürsprecher oder – wenn angemessen – die ganze Fan-Gemeinschaft erreichen.
  • Entwickelt eine Paid-Media-Strategie, um die existierende Community aufzuteilen und um mit den Inhalten noch effektiver Führsprecher und Fans, die wirklich daran interessiert sind, zu erreichen.
  • Denkt genau darüber nach, was publiziert wird. Stellt Euch darauf ein, Inhalte seltener zu veröffentlichen. Überprüft und korrigiert Euch und widmet Euch den Hauptthemen. Weigert Euch, Inhalte zu veröffentlichen, die nicht zum Thema passen, irrelevant oder langweilig sind.
  • Evaluiert die Veröffentlichungsstrategie: Weniger und zielgerichteter zu publizieren, kann bedeuten, dass mit verschiedenen Veröffentlichungszeitpunkten experimentiert werden muss.
  • Inhalte mehrmals zu verschiedenen Tageszeitpunkten veröffentlichen – mit unterschiedlichen Überschriften oder Bildern. Abhängig vom Publikum und dessen Konsumgewohnheiten kann dies als zwar nicht perfekte, aber nützliche Form des A/B-Testens verwendet werden, um herauszufinden, welche Inhalte mit gezahlten Anzeigen gefördert werden sollten.

Eins bleibt von allen möglichen Neuerungen unberührt: Eine wirklich gute Nachricht verbreitet sich auf Social Media ohne Kosten! Und kernolide Planung brauchte Social Media schon immer. Ebenso wie nachhaltiges und konstantes Monitoring aller Social Media Kanäle.

Problem anfassen: Die Facebook Reichweite

Problem anfassen: Die Facebook Reichweite


Fazit: Wer Reichweite möchte, sollte Facebook endlich als Marketinginstrument sehen!

Wir haben konkret kein Reichweitenproblem, sondern ein einfaches Verständnisproblem. Jahrzehnte haben uns die Printmedien Diktate aufgebrummt, mit denen umgegangen werden musste. Nun gibt es – zumindest im Idealfall – ein Social Media Budget und auch dieses muss eine Flexibilität erfahren. Den Facebook Algorithmus können wir ebenso wenig ändern, wie den Keyword-Preis bei Google. Es geht um den Umgang mit der Situation und dem professionellen Handling der Tatsachen. Das Schöne an Social Media bleibt auch jenseits jedes Dollars und jeder mathematischen Betrachtung: Eine kreative, wichtige oder witzige „Nachricht“ geht um die Welt – kostenfrei und ohne Wurzel!

Schönes Wochenende!

Die SlideShare Präsentation von Ogilvy: Facebook Zero – hier 

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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