Janines TagesTalk: Köln will Twitter

Janines TT: Köln buhlt um die Gunst von Twitter

Wer am letzten Montag in Köln unterwegs war, staunte nicht schlecht. Ein überdimensionaler blauer Vogel lief durch die Stadt und hinterließ Nachrichten im Stil von Kurzmitteilungen. Die Kölner sind gemeinhin bekannt dafür, jeck zu sein – Karnevalstouristen durften sich vor einigen Wochen wieder einmal davon überzeugen. Doch war hat es mit dieser Aktion auf sich? Und warum erzählen wir Euch gerade auf Netzschnipsel davon, dass ein blauer Riesenvogel durch Köln läuft (und nicht fliegt)?

Die etwas andere Social Media Kampagne

Ganz einfach: Weil es sich hier um ein Element einer etwas anderen Social Media Marketing-Kampagne handelt. Seit Twitter-Gründer Jack Dorsey Ende Januar auf einer Digitalmesse in München den Satz fallen ließ, dass sein Unternehmen vorhabe, in Deutschland ein Büro zu eröffnen, ist in den Abteilungen für Wirtschaftsförderung einiger deutscher Städte nichts mehr so wie es war – viele Städte buhlen nun um die Gunst des sozialen Netzwerkes. Bisher sind laut Medienberichten vor allem die Köln, München, Berlin und Hamburg im Rennen. Obwohl jede Stadt hervorragende Rahmenbedingungen bietet, könnte sich bei der Standortauswahl möglicherweise Einfallsreichtum auszahlen.

Pip pip – Köln hat Twitter lieb.

In einem kürzlich geführten Interview führt der Wirtschaftsprofessor Jürgen Stember aus, dass kreative Aktionen, wie etwa Twitter-Kampagnen, ausschlaggebend bei der Standortwahl eines Unternehmens sein können. Harte Faktoren, wie die Verkehrsanbindung oder ein Pool aus potentiellen qualifizierten Mitarbeitern, könnten zwar nie von weichen Faktoren in den Hintergrund gerückt werden. Diese könnten aber beispielsweise in Form einer Twitter-Kampagne dann zur Entscheidungsfindung beitragen, wenn man zwischen ähnlich starken Wettbewerbern mit hervoragenden Standortfaktoren auswählen darf.

Kampagnenvorbild Chiquita – Tweets an Twitter-Gründer Jack Dorsey

Man kann gerade an den Notebooks und PCs verfolgen, wie sich die Kölner diese Möglichkeit im Internet zu Nutze machen. Die Rheinländer versuchen, den Twitter-Gründer Jack Dorsey mithilfe seines eigenen sozialen Netzwerks zu kontaktieren. Diese Kampagne flankiert eine offizielle Bewerbung der Stadt als Wirtschaftsstandort. Vorbild ist hier das Beispiel des Unternehmens Chiquita, dessen Standortwechsel von Cincinnati nach Charlotte laut Medienberichten offensichtlich auch durch eine Twitter-Kampagne der dortigen Bewohner beeinflusst wurde. Der blaue Twitter-Vogel, der hier und da kleine Tweets auf den Kölner Straßen hinterlässt, ist der vorläufige Höhepunkt der Kölner Anstrengungen, die Aufmerksamkeit des Twitter-Gründers Jack Dorsey auf sich zu ziehen. Bei so viel Einsatz darf man den jecken Kölnern durchaus viel Glück wünschen.

Wir twittern übrigens auch gerne: http://twitter.com/netzschnipsel

Digitale Grüße mal wieder von
XOXO Janine