Janines Tagestalk – Das Scheitern von Google+
Janines TT: Warum Google+ zum Scheitern verurteilt ist und Pinterest kommt.
Wir haben Euch an dieser Stelle ja schon berichtet, dass Google+ es nicht schafft, dem großen Rivalen Facebook in irgendeiner Weise gefährlich zu werden. Wie Ihr in der beigefügten Grafiksehen könnt, zieht Pinterest die Nutzer fast eineinhalb Stunden im Monat in seinem Bann – Google+ lediglich nur drei Minuten. Doch woran liegt das? Wieso wird sogar auf ZEIT ONLINE ein Loblied auf Pinterest geschrieben, während sich Monate nach dem Launch kaum einer mehr für Google+ zu interessieren scheint.
Who is who – Google+ und Pinterest
Auf den ersten Blick bieten beide Netzwerke dem User etwas Neues. Um es noch einmal kurz zusammenzufassen: Bei Pinterest hat jeder User eine virtuelle Pinnwand, an die er Bilder pinnen kann, die er schön, inspirierend und vor allem ästhetisch ansprechend findet. Das Neue besteht bei Google+ hingegen aus vielen kleinen Einzelheiten. Die Circles sollen es dem User beispielsweise ermöglichen, die Freunde in verschiedene Gruppen einzuteilen. Mit Google Sparks sollte der User die Neuigkeiten lesen können, die sie besonders interessieren. Viele andere Kleinigkeiten könnten zu der Schlussfolgerung verleiten, dass Google+ eigentlich ein besseres Facebook ist. Doch warum erzeugt es dann eine niedrige Verweildauer, wenig Traffic und wenig überschwängliches Medieninteresse?
Keine zündende Idee bei Google+
Die Antwort ist ganz einfach und wird keinen erfolgreichen Unternehmensgründer verwundern: Google fehlte ganz einfach eine Geschäftsidee – ein einleuchtender Grund, um den Facebook-Nutzer (der letztlich wie andere Menschen auch ein Gewohnheitstier ist), davon zu überzeugen, auch einen Google+-Account einzurichten oder gar den Facebook-Account zu schließen. In den Augen vieler Menschen hat Facebook keine schwerwiegenden Mängel, die es rechtfertigen, ihm massenhaft den Rücken zu kehren. Pinterest dagegen ist gerade bei Frauen beliebt und eignet sich dazu, den schönen Dingen im Leben eine Plattform zu geben. Auch wenn es vor Pinterest schon andere Plattformen für Bilder gab, ist der ästhetische Aspekt bei Pinterest die Marktlücke. Es geht nicht einfach nur darum, irgendwelche Bilder zu posten. Es geht darum, auf bestimmte Bilder oder Objekte aufgrund ihres ästhetischen Wertes aufmerksam zu machen. Die Infografik, die einige Zahlen zu den Pinterest-Usern beinhaltet, bildet einige Fakten ab, die sich gut in dieses Bild einfügen. So sind die durchschnittlichen User an den Notebooks weiblich, älter als 25 Jahre und gutverdienend.
Das andere Netzwerk
Man sieht also, dass soziale Netzwerke heute nur dann eine Chance haben, wenn sie gut gemacht sind und sich eine Zielgruppe suchen, die im Rahmen von anderen Netzwerken noch nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Google+ nahm lediglich eine Idee auf, anstatt sich mit einer Besonderheit eine eigene Existenzberechtigung zu schaffen. Was lernen wir aber aus der bisherigen Geschichte von Google+? Wer heutzutage ein neues soziales Netzwerk konzipiert, ist entweder von allen guten Geistern verlassen oder hat gerade eine von anderen bisher sträflich vernachlässigte Marktnische entdeckt.
XOXO Digitale Grüße diesmal von
Janine
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