Mobile Social Web: Die Zukunft wird rosig…

Sonntagsgedanken: Das Mobile Social Web

Facebook hat ein Problem und jetzt geht es mal nicht um die Börsenkurse. Die Nutzer kommen in Scharen und nutzen ihren Account fast täglich, aber immer häufiger mit dem Smartphone statt mit dem stationären PC. Doch gerade hier hapert es noch etwas, denn Facebook verzichtet bisher auf mobile Werbung und kann auch keinerlei Erfahrung in diesem Segment mitbringen. Ein akuter Nachteil, so mancher Börsenanalyst.

Wie definieren wir Mobile Social Web?

Es geht im Kern immer um den “sozialen Charakter” im Sinne von Social Media und weniger um die eigentliche Mobilität. Eine eingehende Beschäftigung mit mobilen Webseiten oder mobilen Anwendungen im Sinne einer sogenannten App findet nicht statt. Unter Mobile Social Web verstehen wir von Netzschnipsel also einen Kanal, der die ursprüngliche Definition von Social Media um eine mobile Möglichkeit ergänzt.

In einigen Ländern wie Japan liegt die mobile Internetnutzung sogar über dem stationären Surfen im Internet – nicht zuletzt durch neue, schnelle Breitbandtechniken wie UMTS und Internet-Flatrates. Im Jahr 2013 werden mehr Menschen über das Mobiltelefon ins Internet gehen als über den stationären PC oder das Laptop#. Laut gängiger Literatur sollte das Marketing daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen und Aktivitäten entsprechend auch für den mobilen Anwender gestalten.

Das mobile Netzwerken ist besonders bei den Jüngeren beliebt. 57 Prozent der 14- bis 29-Jährigen greifen von unterwegs auf Facebook, StudiVZ oder andere Netzwerke zu. Bei der Generation 50-Plus sind es erst 34 Prozent. Auffällig ist, dass fast die Hälfte (48 Prozent) der Männer ihre Kontakte mobil pflegt, aber nur ein Drittel der Frauen. Die steigende Mobilität zeigt sich auch bei der Frage, mit welchen Geräten die Netzwerke genutzt werden. Zwar greifen 71 Prozent der Community-Mitglieder von einem stationären PC auf die Netzwerke zu, aber Notebooks und Netbooks folgen mit 69 Prozent dicht dahinter. Für eine mobile Nutzung spricht in jedem Fall der Einsatz eines Smartphones. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Community-Mitglieder nutzt das Smartphone für die Kontaktpflege und bereits 7 Prozent einen Tablet Computer.

Zukunft vorhanden: Mobile Social Web

 

Das Smartphone: Gebrauchsinstrument und Begleiter in Social Media

Wir gründen für diesen Artikel am sonnigen Pfingstsonntag mal schnell eine fiktive Fluglinie: Das Handy, respektive das Smartphone, wird im vorliegenden Unternehmen SchnipselFLY nicht nur als Marketinginstrument, sondern auch als Gebrauchsinstrument im Sinne des Ticketings genutzt. Insofern ergeben sich in der Wirkung die Vorteile, den Nutzer und späteren Gast mit dem Mobile Social Web behutsam an das Unternehmen heranzuführen und den Umgang als “Fluginstrument” zu erlernen. Ähnlich verfährt die Deutsche Lufthansa derzeit, die zu den führenden Anbietern im Segment der Passagierluftfahrt bezogen auf ihr Engagement in den Social Media geworden ist. Exemplarisch sei hier der zweite Platz auf Facebook blickend auf die Anzahl der Fans genannt.

Foursquare: Ein Musterknabe im Mobile Social Web

Mit Foursquare blicken wir mal auf einen kleinen Social Media Kanal, der in den Bereich Social Mobile Web und dort weiter unter Location Based Services eingeordnet werden kann. Nach den Zeiten den hochladens und tauschens von Bildern, erfreuen sich diese Services, bei denen es um das sogenannte “einchecken” geht, wachsender Beliebtheit. Dieser Check-in ist vergleichbar mit der Statusmeldung auf Twitter oder auch Facebook, nur dass gleichzeitig der Ort mitgeliefert wird.Mit Location Based Services können Unternehmen lokale Fans ansprechen und ein lokales Marketing betreiben. Damit werden die Kunden genau dort abgeholt, wo sie sich gerade befinden. Dadurch verringern sich die Streuverluste die in der klassischen Werbung besonders hoch sind. Bei Location Based Services geht es nicht um Markenbranding oder Reichweite, sondern darum, die relevanten Angebote an die avisierten Kunden zu kommunizieren.

Insbesondere Foursquare erfreut sich aufgrund seiner spielerischen Funktionalitäten großer Beliebtheit und hat inzwischen etwa 20 Millionen Nutzer. Der einstige Mitbewerber Gowalla (ähnliches Prinzip) soll an dieser Stelle vernachlässigt werden, da er jüngst von Facebook aufgekauft wurde und in seiner jetzigen Form geschlossen wird. Eine Form von Viralmarketing entsteht bei Foursquare durch die angenehme Tatsache, dass die Ereignisse der User mit deren Facebook und Twitter-Accounts verknüpft sind. Dadurch wird durch dieses eigentlich recht singuläre System eine adäquate Streuung herbei geführt.

Fazit: Ein zukunftsträchtiger Social Media Baustein

Wenn die Entwicklungen weiter so rasant in Richtung Mobilität mit dem Smartphone gehen, müssen wir das Mobile Social Web einer akuten und permanenten Beobachtung unterziehen. Sicherlich werden auch in Zukunft Neuerungen entstehen, die sich ausschließlich auf dieses mobile Segment innerhalb von Social Media fixieren. Der US-Anbieter Path macht es derzeit vor und platziert sein soziales Netzwerk nur auf mobilen Endgeräten. Unsere digitale Stammkneipe Facebook muss hier noch viele Hausaufgaben machen und vor allem den Börsianern zeigen, dass sie es verstehen hier Geld zu verdienen. Auch die Übersicht, Stabilität und Aktualisierung der Facebook Apps sind nur suboptimal.

Wir wünschen einen sonnigen Pfingstsonntag

XOXO
Matthias

Weiterführende Artikel und Quellen:

Zur Entwicklung der mobilen Nutzung: diverse Studien der Bitkom
Zur Entwicklung von Foursquare: Telekom Presse

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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