Graph Search: Es macht Bing.

Facebook: Ein paar Worte zu Graph Search

Facebook ist eines der erfolgreichsten sozialen Netzwerke mit über einer Milliarde Nutzern. Beeindruckend, könnte man meinen. Aber Facebook Gründer Mark Zuckerberg hat große Visionen. Um jetzt auch dem Internetgiganten Google Konkurrenz machen zu können hat Zuckerberg für Facebook eine neue Suchfunktion erarbeiten lassen.

Das neue Produkt heißt Graph Search und soll Facebook Nutzern die Möglichkeit geben, nach Leuten, Orten oder Photos zu suchen. In einem Interview mit der New York Times preist Zuckerberg die Search Engine als eine “komplett neue Art und Weise, Informationen auf Facebook zu finden”.

Graph Search soll zu Beginn nur einigen Tausend Nutzern zur Verfügung stehen und dann allmählich ausgeweitet werden. Während viele Online Unternehmen versuchen, sich im Bereich der Suchfunktionen zu etablieren hat Facebook einen großen Vorteil: die Anzahl der Daten, die es im Laufe der Jahre von seinen Nutzern gesammelt hat. Die Idee dahinter ist, dass Facebook nicht auf andere Websites verlinken muss, sondern einfach Ergebnisse von seinen Usern liefert. Wenn man zum Beispiel im Urlaub einen netten Pub in London sucht, zeigt Facebook an, welche Pubs anderen Nutzern gefallen. Ein potentieller Vorteil dieser Methode ist, dass die Suchergebnisse schon von der Facebook Community ausgetested, kommentiert und empfohlen wurden.

Mark Zuckerberg


Das hübsche Duo: Graph Search und Bing

Die grundlegende Annahme von Graph Search ist, dass diese Daten genug sind um einen Großteil der Suchbereiche abzudecken. Für das, was Nutzer auf Facebook nicht finden können, ist Bing zuständig. Über Bing gibt Facebook seinen Usern auch Zugang zu online Informationen außerhalb des sozialen Netzwerkes. Damit hofft Zuckerberg, dass Facebook Nutzer in Zukunft an ihrem Netbook sitzend über das soziale Netzwerk genauso gut Informationen suchen können wie über Google oder andere große Search Engines.

Die neue Suchfunktion ist aus Sicht von Facebook eine äußerst praktische und, wenn es von den Usern positiv angenommen wird, auch profitable Sache. Ähnlich wie Google könnte Facebook über die Suchbegriffe, die man eingibt, weitere Informationen über die Vorlieben und Interessen seiner Nutzer erfahren. Mit diesem Wissen lässt sich Werbung noch gezielter platzieren als Facebook es sowieso schon tut – und dementsprechend mehr Geld verdienen.

Da, Da, Datenschutz?

Wie Graph Search von Facebook Nutzern aufgenommen wird ist noch lange nicht klar. Das größte Fragezeichen stellt, wie so oft bei Facebook, der Datenschutz dar. Zuckerberg versicherte, dass jeder User selber kontrollieren könne, ob sein Status und seine Photos “suchbar” sein sollen. Ob die Einstellungen rund um Privatsphäre einfach und verständlich genug sind, dass sie keine Nutzer abschrecken, wird wohl am Ende den Erfolg von Graph Search bestimmen.

Was Facebook Graph Search aus SEO Sicht bedeutet haben wir in einem gesonderten Artikel erfasst.

 

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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