Crowdfinance und Social Banking funktionieren

Social Banking: Die Stimme des Web 2.0 Volkes hören!

Banking unter Freunden verspricht die Fidor Bank aus München und trifft mit einer aktiven (Finanz-) Community genau den Nerv der agilen Web 2.0 Bevölkerung, die wie dafür geschaffen scheint, auch mal den Pfad des tradierten Bankings zu verlassen. Wer sich auf den Seiten solcher Banken umsieht, erhält nicht nur rasch Karte plus Konto, sondern wird auch mit Begriffen wie Crowdfinance umgarnt.

Die Fidor Bank ist sicherlich ein Musterknabe im Social Banking Kontext. Auch die Bayuvaren engagieren sich immer stärker im Bereich Crowdfinance und kooperieren mit Plattformen unterschiedlichster Couleur, wie zum Beispiel startnext, LeihDeinerStadtGeld (LDSG), Fundsters.de oder United Equity. Alle Partner sind über die Crowdfinance-App im FidorPay-Konto verfügbar.

Crowdfinance: Mitmach-Banking


Crowdfinance: Weg vom totalitären Bankensystem

Ideen, die nicht hunderprozentig in das Finanzierungsschema der traditionellen Hausbank fallen, scheitern schon in einer Frühphase an der Umsetzung. Im Bereich Crowdfinance gibt es keine Beschränkung auf einzelne Branchen, Interessensgebiete oder Finanzierungsvolumen. Den „sozialen“ Charakter erhalten die Geschäftsideen durch die gemeinsame Verwirklichung innerhalb der Crowd. Frei interpretiert zählt hier also noch die Stimme des Web 2.0 Volkes und lässt auf sehr demokratischem Wege die Umsetzung zu. Innerhalb der jeweiligen Crowdfinance-Plattformen werden spezifische und jeweils passende Ideen gelistet, diskutiert und im Idealfall für das Funding oder Investing gelistet.

Wer den Glauben an den schlipstragenden Banker von Muttis Hausbank verloren hat, findet hier eine teilweise durchaus sympathische Alternative. Wer nicht nehmen, sondern geben möchte, kann bei richtiger Investition eine ansprechende Rendite erwarten. Hier partizipiert der Kunde der Fidor Bank von der tiefen Integration in den Bereich Crowfinance. Viele Projekte sind nur einen Mausklick entfernt und können über das Fidor-Pay Konto gesteuert, beziehungsweise finanziert werden.

So geht Crowdfinance: Musterknabe United Equity

Die United Equity aus Köln ermittelt über ihre Online-Community Kapital an kleine und mittlere Unternehmen. Kapitalgeber sind dabei eine Vielzahl von privaten Investoren. Das wirtschaftliche Eigenkapital wird in Form von stillen Beteiligungen oder Genussrechten bereitgestellt.
Über die Plattform können Unternehmen Finanzierungsgesuche einstellen. Durch die Bündelung von kleinen Investments von Investoren, beginnend bei 100 Euro, erhalten die Unternehmen das gewünschte Eigenkapital. Zurzeit liegt der maximale Finanzierungsbetrag bei 100.000 Euro. Den Zahlungsverkehr wickelt die Fidor Bank ab. Die Fidor Bank übernimmt für die Einlagen der Investoren eine Treuhandfunktion.

Ein Blick auf die Seite von United Equity zeigt eine agile Community. Mit Nobleproject wird jetzt das erste Unternehmen für die Finanzierung freigeschaltet. Auch einige andere Ideen stehen kurz vor dem Umsetzung und befinden sich in der heißen Crowdratingphase. Der Anspruch von United Equity klingt solide und unterstreicht die grundsätzliche Linie auch im Social Banking Kontext: Kleine Beträge mit großer Wirkung.

Und einer will Ideen bewegen: Fundster setzt auch auf Crowdfinance

Etwas ruhiger geht es derzeit noch bei Fundster zu. Kein Wunder, sind die Crowdfinanzies aus Meerbusch erst vor kurzer Zeit an den Start gegangen. Fundsters wurde gegründet auf Basis von Gesprächen und Überlegungen, wie ein neuer Mechanismus gestaltet werden könnte, um Initiativen, Vereinen, Projekten und jungen Unternehmen eine Möglichkeit zu geben, sich durch das Engagement und die Unterstützung ihrer Fans, Kunden, Freunde, Leidensgenossen und Kontake zufinanzieren. Wichtig war dabei auch, deren Feedback einfließen zu lassen und somit gute Ideen zu realisieren, die andernfalls an hohen Kosten oder auf dem Tisch des Bankberaters gescheitert wären.

Insgesamt also ein typischer Crowdfinance Anbieter, wenngleich sich Fundster noch stärker im Bereich des direkten Crowdfunding engagiert. Hierbei werden häufig auch nicht-kommerzielle Projekte aus den Bereichen Film, Design, Video, Gaming, Technologie oder andere kreative Ideen gefördert.

Crowdfinance: So jung und sexy wie das Netz!

Wir sehen den Bereich Crowdfinance als Baustein im Social Banking. Das Mitsprache-Banking verwirklicht über die Wirkmechanismen des Web 2.0 ganz neue und sicherlich auch sozialere Möglichkeiten. Das App-Store Modell der Fidor Bank ist eine perfekte Anlaufstelle für alternative Finanzierungs-Dienstleister. Insofern sind die sympathischen Münchner schon wieder einen Schritt voraus.

Wo die Crowdfinance-Plattformen in einigen Jahren stehen, bleibt Spekulation. Es wäre allerdings eine schöne Entwicklung, wenn wir Alternativen zu den etablierten Finanzierungsmöglichkeiten sehen würden. Sympathiebekundungen erhalten beide von uns kurz durchleuchteten Anbieter.

Ein ganz kleiner Wermutstropfen bleibt: Wenn uns bei United Equity unter ‚Partner‘ das Logo der Creditreform angrinst, fühlen wir uns plötzlich nicht mehr so modern und sexy!

 

 

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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