Studie ohne AHA-Effekte: Social Media und die deutschen Unternehmen

Social Media in deutschen Unternehmen – Vom Hype zum Alltag?

Das Deutsche Institut für Marketing hat zum insgesamt dritten Mal eine Studie unter deutschen Unternehmen durchgeführt, um die Bedeutung von Social Media Marketing (SMM) näher zu beleuchten. Im wesentlichen zeigen sich die zu erwartenden Ergebnisse.

Insgesamt nutzen bereits 68,9 Prozent der befragten Unternehmen Social Media Marketing für ihre Unternehmenskommunikation. Facebook ist und bleibt dabei das Kommunikationsmittel Nummer 1. 91,8 Prozent der SMM-Nutzer verwenden diese Plattform, um den Dialog zu den Kunden zu suchen. Danach folgen XING (79,9 Prozent), Twitter (64,2 Prozent) und YouTube (62,7 Prozent). Über den hohen Youtube-Wert sind wir weiterhin erstaunt, sehen wir doch immer häufiger schlecht gepflegte und veralterte Unternehmenskanäle.

77,9 Prozent der befragten Personen sagen eine steigende Bedeutung von Social Media Marketing in ihrem Unternehmen voraus. Nur 2,0 Prozent sind der Meinung, dass die Bedeutung fallen wird. Immerhin!

Steigende Relevanz von Social Media im Marketing

Die steigende Relevanz dieser Disziplin des Marketing lässt sich auch an den dafür bereitgestellten Budgetanteilen ablesen: In den Unternehmen, in denen ein Teil des Marketingbudgets explizit für Social Media Marketing verwendet wird, sind es durchschnittlich 18,7 Prozent des gesamten Marketingbudgets. In der Vorjahresstudie lag dieser Wert noch bei 10,4 Prozent. Dies unterstreicht eine steigende Relevanz dieser Marketingdisziplin deutlich.

Neue Social Media Studie.

Der Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Marketing, Prof. Dr. Michael Bernecker, zu den Studienergebnissen: „Im Rahmen der letzten Erhebung konnte man Social Media Marketing noch als Trend bezeichnen. Mittlerweile scheint diese Disziplin nicht nur in den Unternehmen angekommen zu sein, sondern es macht den Eindruck, als ob diese Art des Marketing heutzutage in den meisten Unternehmen zum Arbeitsalltag dazu gehört, und das relativ unabhängig von der Branche.“

Facebook ist Pflicht und Pinterest Kür

Wie auch im Rahmen der Studie 2011 zeigt sich, dass die Unternehmen genau die SocialMedia Plattformen bespielen, die in der Gunst der Privatpersonen am höchsten angesiedelt sind. So zeigt sich, dass 91,8 Prozent der befragten Unternehmen Facebook für ihre Unter- nehmenskommunikation nutzen. Das „professionelle Netzwerk“ XING nehmen 79,9 Prozent für ihre SMM-Aktivitäten in Anspruch. Auf den Rängen drei und vier folgen Twitter mit 64,2 Prozent Nutzungshäufigkeit sowie die Videoplattform Youtube mit 62,7 Prozent.

In der Studie wird Pinterest noch als Kür gewertet. Auch hier zeigt sich: Das digitale Bilderbuch wird von vielen Branchen schlicht unterschätzt. Besonders deutsche Onlieshops tun sich noch schwer, wie wir in einem früheren Bericht erläutert haben: Deutsche Onlineshops träge auf Pinterst unterwegs.

Das mit Abstand wichtigste Kriterium, nach dem ausgewählt wird, ob ein bestimmtes Instrument in die SMM-Aktivitäten der Unternehmen eingebunden wird, ist die Zielgruppenabhängigkeit, d.h. ob die zu erreichende Zielgruppe auf dieser Plattform anzutreffen ist. 68,6 Prozent der befragten Unternehmen nennen dieses Kriterium. Daneben spielen die Reichweite bzw. die Bekanntheit eine wichtige Rolle, was 34,9 Prozent der Studienteilnehmer angeben.

Fazit: Social Media kommt vom Hype auf den Boden der Tatsachen

Nur ein Bruchteil der Befragten stimmt der Aussage zu, dass Social Media Marketing nur ein kurzfristiger Hype ist. Zudem stimmen die wenigsten Befragten der Aussage zu, dass Social Media Marketing keinen wirtschaftlichen Nutzen hervorbringt. Verstanden haben die Unternehmen Social Media damit noch lange nicht.

Auch diese Studie bringt uns ähnlich wie die neue Studie vom BVDW keinerlei AHA-Effekte. Man kann jedem Unternehmen nur empfehlen mit einer vernünftigen Strategie die Social-Media-Kiste endlich aufzumachen und sich nicht zulange mit solchen Studien und anderen Analysen aufzuhalten.

Wir können Social-Media Entwicklungsland bleiben oder von der Revolution partizipieren.

Mehr zur Studie und die Möglichkeit zum Download: Deutsches Institut für Marketing

Matthias-M. Pook

Social Media Manager (FH). Mehr über Matthias und den Blog Netzschnipsel findest Du unter den Menüpunkten "Autor" sowie "Über".

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